User Tools

Site Tools


topic:media:text:book:die_grosse_zinzendorf_trilogie

Die große Zinzendorf Trilogie

The book contains three older books by Erich Beyreuther. Der junge Zinzendorf, Zinzendorf und die sich allhier beisammenfinden and Zinzendorf und die Christenheit.

Author: Erich Beyreuther
Type: Biography
ISBN: 3882246006
Pages: 856
Release: 1988

Quotes

Book 1

Zinzendorf saying about confessional minded thinking.

Indes hatte ich auf dieser meiner Reise Gelegenheit gehabt, allerlei Sekten (d. h. Konfessionskirchen) und Meinungen (d.h. Weltanschauungen) zu prüfen und fand, daß sie hier und da mehr Schein Grund hatten, als ich auf der Universität gehört habe. Page 203

Book 2

Zinzendorf writes about his Grand Tour (Kavaliersreise). About finding the best in different denominations, Von der Zeit an bemühte ich mich, das Beste in allen Konfessionen zu entdecken. Buch 1, Page 203

Das machte, daß ich mich von der Zeit an bemühte, das Beste in allen Religionen (d.h. Konfessionskirchen) zu entdecken, und wenn es möglich, dieser oder jener einzelnen Seele das Gift (der Unduldsamkeit) ihrer Sekte (Kirche) zu nehmen und, weil der Übergang von einer Religion zur andern weitläufig ist, ihnen doch ein besseres un unschuldigeres Verständnis ihrer Lehrsatzungen beizubringen, damit das, was die Seligkeit eigentlich hindert, abgeschnitten werden möchte. Denn ich wußte, daß in allerlei Volk der Herr die Seinen habe. Ich kam also mit dem Vorsatz von der Reise, mich in keine Parteilichkeit (d.h. Betonung der eignen Konfession im unbrüderlichen Gegensatz zu den anderen) einzulassen. Denn ich hatte gesehen, da'sie in Halle und Wittenberg Menschen waren. Page 8


Augustinus writes about the restless heart.

Herr Gott, du hast uns zu dir hin geschaffen, und unser Herz ist unruhig in uns, bis daß es ruhet in dir. Page 55

Book 3

Zinzendorf has a open mind about mistakes in the original text of the bible. He believes god can and will protect his church from wrong theology.

So wie kein Zweifel dran ist, daß im Grundtext Fehler sind; so ist um so viel weniger Zweifel daran, daß auch in den Übersetzungen viel Fehler sind und bleiben werden bis ans Ende der Welt. […] Wer gerne macht, wie es mein Vater will (spricht Christus), “der wird inne werden ob die Lehre von Gott ist” […] Page 60 1)


He also writes that God protects us from getting crazy on it.

Kein Textfehler oder Textschwierigkeit vermögen, wie Zinzendorf ausspricht “irre zu machen”, weil “die Weisheit Gottes dafür gesorgt hat, daß keine Übersetzung in Haupt- und Grundsachen die zur Seligkeit gehören, irret, sondern in lauter Sachen, die allemals sein können, wie sie sind oder auch anders, darauf nicht viel ankommt.” Page 60 2)


Beyreuther draws a line from Martin Luther via Zinzendorf to Hermann Bezzel, who says about the Bible:

[…] für den in diesem Buch “der treue Gott zu uns spricht, nicht wie er es versteht, sondern wie Du es brauchst, nicht nach seiner Allwissenheit, sondern nach Deiner Torheit, nicht nach seiner Allmacht, sondern nach Deiner Ohnmacht. Dieses Buch ist das größte Barmherzigkeitswerk, das je auf Erden geschah”. Page 61 3)


Zinzendorf writes to Grafen zu Stolberg=Wernigerode (Halle) about his ideas of missionizing the gentiles, talking about not yet christianized countries. Beyreuther summarizes that,

“Mein Datum ist jetzt auf Jesu Christi Dienst in der ganzen Welt gerichtet.” Die hallischen Arbeitsfelder werde er respektieren. Unter den Heiden beabsichtige er freilich kein Luthertum aufzurichten, sondern sie allein auf Christus zu weisen und auf das Vorbild der apostolischen Gemeinden der Urkirche, nicht auf das abendländische Kirchentum, das ihnen nicht aufoktroyiert werden solle. page 83


Zinzendorf about preaching only grace in talk to a Swedish bishop

Was er aus Zinzendorfs Mund hörte, war für diesen lutherischen Kirchenfürsten eine große Überraschung. Das war inhaltich nichts andres, als was Zinzendorf seit 1734 unermüdlich aussprach: “Wir sollen mit der Blut-Theologie durch alle Welt gehen und auf dieser, des Heilands großen Kanzel die eigne Heiligkeit zur Fabel machen, die Selbstgerechten für Schächer und alle Elenden selig erklären, und darin sollen wir niemand scheuen noch schonen… Wir predigen nichts als den gekreuzigten Christus fürs Herz und denken, wer den zu fassen kriegt, dem verschwindet alles, was nicht gut ist, und alles Gute kommt zugleich mit dem lebendigen und bleibenden Eindruck von dem … Lamm Gottes.” page 984)


Zinzendorf talks about his community in Amsterdam band calls them free from all errors, because they accept other denominations.

Nun aber trug er das Bild der Amsterdamer gemeinde in sich, wie es durch seine Arbeit entstanden war. “Bei der Amsterdamer Gemeinde ists ein pures (reines) Werk des Heilandes […] und wir wissen gewiß, daß sie von allen irrtümern los sind.” Sie waren für Zinzendorfs Überzeugung frei “von allen Irrtümern”, weil diese Geistlichen “große Bescheidenheit gebrauchen, wenn sie mit Leuten von einer anderen Religion (Konfessionskirche) zu tun haben. Und wenn sie an ihnen etwas Gutes, insonderheit eine herzliche Liebe zu Jesu Christi wahrnehmen, so sind sie nicht so sektiererisch, daß sie sich ihnen entzögen, weil sie nicht einerlei Religion mit ihnen sind”. page 115 5)


Zinzendorf in his Senfkornorden defines the way they want to meet people of this world and how they want to evangelize.

Darin stand an erster Stelle der Satz: “Die Glieder unserer Gesellschaft wollen das ganze Menschengeschlecht lieben. Sie wollen sein Bestes auf alle Weise lieben.” Es folgen die Sätze: “Ein jeder liebe und fördere das menschliche Geschlecht auf dem Posten, der ihm von oben anvertraut ist, un was die Christenheit anbetrifft, so wollen wir niemand weder mit Gewalt, noch Kunst, noch durch Verstellung, von der Religion (sprich Konfession), darinnen er geboren und wiedergeboren ist, abzubrigen suchen…”


Damit sprach sich eine Überzeugung aus, in der Zinzendorf vielen seiner christlichen zeitgenossen vorauseilte. Der christliche Glaube erweist sich hier nicht nur als eine Religion zur inneren Tröstung einer ganz kleinen Schar, sondern man sieht alle, Heiden, Juden und Christen, im gleichen Boot sitzen. page 155, italic by me


Before leaving for St. Thomas, Zinzendorf writes down how he sees jews and catholics.

Er wollte niemals trennend wirken, sondern ohne Mißachtung der gegebenen Kirchengrenzen brüderilch alle in dem gemeinsamen Lobpreis Jesu Christi als des Weltenheilands und Erlösers zusammenführen und zugleich zum Missions- und Zeugendienst in der ganzen Weite der Welt rufen und darin schlicht vorangehen. […]

“Das ist wahr, ich werde in den verschiedenen Religionen vielleicht so angesehen, als wenn ich jeder im Wege wäre. Die Juden wären ziemlich mit mir zufrieden und würden mich vielleicht am ersten für einen Ben (Sohn) Israel halten, wenn ich ihnen den Jesias (Jesus) nicht zu Gott machte … Ich gebe mich aber nicht dafür aus, daß ich sie überzeugen will. Erst weiß ich nicht, ob ihre Zeit schon so nahe ist, daß sie den sehen, in welchen jene gestochen haben. Zum andern denk ich, der Geiz, die Wurzel alles Übels, muß erst weniger gehört werden, wenn sie die Stimme des Sohnes Gottes hören sollen. Daß ich Zeit meines Lebens die Speisen nicht gegessen, die ihnen ehedem verboten worden, daß ich schon viele Jahre den Sabbath zur Ruhe wie unseren Sonntag zur Verkündigung des Evangelii angewendet, das habe ich mit einem einfältigen Herzen getan … Die Protestanten haben bis zur Übelkeit (Ad nauseam usque) gehört, was ich glaube und wie ich mich gegen ihre Kirche verhalte … Die Separatisten könnten mich auch wohl kennen … Ich habe, so lange ich leben, nicht einen Menschen von den Katholischen zu unserer Kirche gebracht … Übrigens habe ich in der Katholischen Religion, nach meiner Art, alles, das Jesum liebet, sehr teuer und hoch gehalten … Die rechtschaffenden Katholiken wissen so gut wie ich, daß das non sub una (Verweigerung des Abendmahlskelches) und das Fronleichnamsfest, das Cölibat der Priester und die Seelenmesse nicht deutlich in der Bibel stehen … Sie glauben so wenig als ich, daß man neben Gott jemand anbeten müsse oder daß man durch seine Werke die Seligkeit verdienen könne … Doch wer bin ich, einen fremden Knecht zu richten, er stehet und fällt seinem Herrn.” page 168, 169 6)


Being on the graveyard in St. Jan and St. Croix, Zinzendorf starts his song "Christi Blut und Gerechtigkeit".

[…], das in der jubelnden Anbetung des Weltheilands ausklingt:

Gelobet seist du, Jesu Christ,
Daß du ein Mensch geworden bist
Und hast für mich und alle Welt
Bezahlt ein ewig Lösegeld.
Du Ehrenkönig, Jesu Christ,
Des Vaters eigner Sohn du bist:
Erbarme dich der ganzen Welt
Und segne, was sich zu dir hält. page 178 7)


Zinzendorf always tried to make the commitments of the church, commitments for his whole church, not only a small group.

Nach einem Bittgesang für Israel sprach Zinzendorf der Gemeine ein lied vor, das ihm in diesem Augenblick auf die Lippen kam und das alle in tiefer Bewegung mitsangen. […] Die Fürbitte für das Volk Israel wurde in die große Litanei der Brüder-Gemeine von 1740 aufgenommen. […] Wie bei der Heidenmission, so erwies sich auch bei der Mission am Volk ISrael, daß die kleine Brüder-Unität diese Sache zu einer Angelegenheit ihrer ganzen kirche gestaltete, so daß sie nicht zur frommen Liebhaberei einer kleine Gruppe herabsinken konnte. Auch hier schritt die kleine Brüderkiche den anderen Kirchen weit voraus. page 181, 182


Zinzendorfs Fellowship was not afraid to discuss complicate questions, inc. bible critics.

Es kam zu einer lebhaften Aussprache über bibelkritische Fragen. […] Brennend blieb die Frage, ob der Jakobusbrief kanonisch wäre. […] Es schien den Brüdern, daß Jakobus zu einseitig eine Rechtfertigung aus den Werken fordere. Jedenfalls wurde er bei den Brüdern an den Schluß der Schriften des Neuen Testamentes gestellt, und man wollte ihn wie die Pseudoepigraphen des Alten Testamentes werten. page 187


Zinzendorf was afraid and warning from stating a church is the only true church.

“Die großen Religionen (gemeint sind: Konfessionen) sind eine Ökonomie Gottes.” “Die Zeugen in den Religionen soll man nicht hindern und ihnen ihre Seelen wegnehmen. Sonst werden sie langsam lahm und lassen ihre Arbeit liegen, wenn man ihnen ihre Seelen abzieht.”

Seine Brüder mahnte er: “Unsere Kirche hat sich noch vor einer Gefahr zu hüten, wenn es heißen wird, das ist die einzige wahre Lehre und Gemeinde.” Page 188


Why are songs so important?

“Lieder sind nichts anderes als die Anwendung dessen, das man einander Tag und Nacht vorredet, wozu wir einander erinnern, die Texte sagen, erklären und auslegen. Dazu sind die Liturgien, die Antiphonien (Wechselgesänge) aus dem Herzen heraus, das Amen zur Weissagung.” […] Die Liturgien, waren ihm etas Kostbares, “weil alles so kurz beisammen ist un nicht mehr Worte gebraucht werden, als unumgänglich zur Sache gehören. Das schreibt sich selber ins Gedächtnis und ins Herz und hat was Apartes.” Page 200


About the Swiss

Zinzendorf sprach sich kurz darauf auf der Marienborner Synode dahin aus, daß in der Schweiz “ein entsetzlicher Gewissenszwang” herrsche, “der fast nirgends so arg in europa ist”, […] Page 206


About relationsships during the time of Rokoko. There was some kind of relationship between the count and Anna Nitschmann, but also between Friedrich von Wattewille and the Countesse.

[…] Die eheliche Treue und jene feine Grenze würden dadurch nicht einen Augenblock verletzt. page 211


Spangenberg talking about the Count

“Er war ein Original und von Gott so gemacht, wie die Männer sein müssen, durch deren Dienst etwas Besonderes nach dem Willen Gottes geschehen soll…So paradox es klingt, wenn man sagt, daß große Männer große Fehler haben müssen, so bestätigt es doch die Erfahrung. Und das ist auch gewiß; wer wollte aber dabei stehen bleiben und deswegen das Gute, da Gott durch sie getan, wegwerfen. Der Graf von Zinzendorf war doch ein vortrefflicher Mann… Page 213


Why the live together in the communities worked.

Jeder wußte: “Wir haben keinen anderen Grund, warum wir beisammen wohnen, mit einander leben und warum ein jeder nach seinem Grade tut, was er kann, als den Heiland und seine Sache. Es ist nichts, was uns zusammenhält, nichts, was uns zum Fleiß antreibt, als die Liebe zum Lämmlein und seiner Gemeine. Hielte uns sein Geist nicht in einem Bunde, regierte der uns nicht als Glieder eines Leibes, so würden wir wie die Spreu vor dem Winde zerfahren. Page 227


We should be ready to leave our current place all the time.

Wir dürfen nie vergessen, sagten sie, “daß wir Pilger sind, und wenn wir noch so gut eingerichtet sind, müssen wir doch nie fester sitzen als ein Vogel auf dem Baum.” Page 227


Already in the Methodist and Herrenhuter church, we see the signs of charismatic revivals.

Dazu kam auf der Seite der Brüder ein starkes Mißtrauen gegen die derbe Erweckungspredigt Wesleys, die jene sonderbaren physischen und psychischen Erscheinungen wie Schreie und Stöhnen, Muskelverzerrungen und Anfälle, die die davon Betroffenen in einen Zustand der Starre und scheinbarer Leblosigkeit versetzen, geradezu mit herausforderten. Doch fanden sich diese merkwürdigen seelischen Zusammenbrüche auch bei den Erweckungspredigten der Herrnhuter. Page 259


Zinzendorf felt connected with christianity.

Wenn alle unsere im Glauben entschlafenen Voreltern, Väter, Patriarchen, Propheten, Apostelm, Zeugen, Evangelisten, Märtyrer, Bekenner und Einsame, ja wenn alle Gerechte, im Glauben vollendeten Geister zugegen wären; sie würden sich mit uns vereinigen zu dieser Liturgie (=Anbetung). Page 271

1)
Extern: Vierundreißig Homilien über die Wunden-Litanei der Brüder, Gehalten auf dem Herrnhaag in den Sommermonaten 1747, Page 149
2)
Extern: Vierundreißig Hom…, Page 148
3)
Extern: Hermann Dietzfelbinger, Landeskirche, Ortskirche, Hausgemeinde, 1961 Page 13
4)
Extern: Ludwig von Zz Peri Eautou das ist: Naturelle Reflexiones über allerhand Materien, nach der Art, wie er bei sich selbst zu denken gewohnt ist, 1746 37; R 19 F 3a, 21.11.1741 (Polykarp Müller an Arvid Gradin)
5)
Extern: Pg. August Gottlieb Spangenberg, das Leben des Grafen Ludwig Nikolaus von Zz, 8 Bde 1772-1775 950
6)
Extern: Rubriken der Akten des Archivs der Brüder-Unität Herrnhut, 3 A 5.
7)
Extern: Karl Müller, 200 Jahre Brüdermission, Das erste Missionsjahrhundert, 1931, 43
topic/media/text/book/die_grosse_zinzendorf_trilogie.txt · Last modified: by samuel