User Tools

Site Tools


topic:media:text:book:dietrich_bonhoeffer_eine_einfuehrung_in_sein_denken

Dietrich Bonhoeffer - Eine Einführung in sein Denken

An introduction in the thinking of Dietrich Bonhoeffer, one of the big protestant theologians of the 20th century.

Author: Sabine Dramm
Type:
ISBN: 3579051830
Pages: 287
Release: 2001

Zusammenfassung & Zitate

chapter 1 - Annäherungen, Akzente

Es ist unmöglich ein objektives Bild der Welt zu erstellen, sondern immer wird unsere Auswahl das Bild, als auch die Deutung beeinflussen.

Mit welchen Augen wir die Welt auch betrachten und welche Auswahl wir dabei treffen, was wichtig ist und was nicht, es ist nur eine Möglichkeit, die Dinge zu betrachten, und es gibt unendlich viele Betrachtungsweisen. Alan Watts - Page 9

Bonhoeffer geht bereits in der Nachfolge darauf ein, dass kein Denken, keine Theologie, keine Ethik ausserhalb ihres Kontext verstanden werden kann.

Das bedeutet, dass eine Erkenntnis nicht getrennt werden kann von der Existenz, in der sie gewonnen ist. (DBW 4, S.38) - Page 11

Das Fazit des Kapitels ist, dass Bonhoeffer als Ganzes nur mit seinen Widersprüchen zu erfassen ist. Eine Einteilung in einen Bonhoeffer der verschiedenen Epochen ist gefährlich und tut der Person Unrecht.

In unserer heutigen Zeit ist er einerseits ein viel gelesener & zitierter Theologe, aber gleichzeitig auch ein Theologe dessen Aussagen nicht gelebt werden, ein »faktisch vergessener Protestant«1). In allerdings zu einer Person hoch zu stilisieren, die eine »Einheit von Leben und Werk« erfüllt ist falsch, allerdings kann er uns zeigen was authentisches Leben ist.

Das Buch versucht in den folgenden Kapiteln, dass Leben Bonhoeffers zu deuten, mit »kritischer Nähe« undder zeitlichen Distanz. Bonhoeffer selbst notiert, dass ein Leben ohne das Deuten sinnlos ist.

»Das Deuten«, notierte er während seiner Italienreise 1924 (DBW 9, S.106), »ist überhaupt eins der schwierigsten Probleme, und doch ist unser ganzes Denken darauf eingestellt; wir müssen deuten, Sinn geben, damit wir leben und denken können.« Page 15

chapter 8 - Heiliger Geist, Durchkreuzung von Ratio und Kalkül

Kirche als Selbstzweck, als Gesellschaft zur geistlichen - und äußeren - Besitzstandwahrung ist nicht Kirche, sondern hat aufgehört, »Kirche Gottes in der Welt zu sein«, erklärte Bonhoeffer lapidar (DBW 6, S.50) … Page 77

Gewiß, das Neue Testament entwickelt keine Lehre von der Allversöhnung, so wenig es überhaupt irgendeine Lehre entwickelt. Aber es enthält unüberhörbar Worte der Hoffnung auf die Apokatastasis panaton, auf die Wiederbringung Aller. Sie sind klar und eindeutig und entsprechen dem eigentlichen Kerygma, dem Zentrum der neutestamentlichen Verkündigung zu sehr, als daß sie als umstritten, als mehrdeutig oder gar als marginal abgetan werden können. Page 84

»Der Mensch wird aufgerufen, das Leiden Gotets an der gottlosen Welt mitzuleiden«, formuliert Bonhoeffer (DBW 8, S.535), und sieht gerade darin die Chance zur Befreiung des Menschen von allen religiösen Vor- und Verstellungen. Page 250ff

Am Ende eines lagen Briefes vom 30.4.1944 ist zu lesen (DBW 8, S. 408): »An den Grenzen scheint es mir besser, zu schweigen und das Unlösbare ungelöst zu lasssen. Der Auferstehungsglaube ist nicht die >Lösung< des Todesproblems.« Page 263

1)
Page 11
topic/media/text/book/dietrich_bonhoeffer_eine_einfuehrung_in_sein_denken.txt · Last modified: by samuel